Drei neue Mitglieder dürfen wir 2024 an der Römerstraße begrüßen!
Wir machen uns auf den Weg über den Schwarzwald. Richtung Kinzigtal geht es von Rottweil aus über das Kastell Waldmössingen an den Brandsteig bei Rötenberg.
Außerdem gibt es einen Abstecher im Hegau: von Engen aus lohnt sich der kleine Umweg nach Eigeltingen zum römischen Gutshof.
Eigeltingen
Der römische Gutshof von Eigeltingen gehört zu einer ganzen Reihe von Gutshöfen der römischen Kaiserzeit des ersten bis dritten Jahrhunderts im Landkreis Konstanz. Das noch gut erhaltene Haupthaus ist unter einem Schutthügel verborgen und durch eine Humusschicht geschützt. Eines der nur noch in den Fundamenten erhaltenen Nebengebäude wurde vom Förderverein Römischer Gutshof Eigeltingen konserviert und teilweise wieder aufgemauert.
Die Anlage ist mit reich illustrierten Informationstafeln beschildert. Auf Wunsch bietet der Förderverein Führungen für Schulklassen und Gruppen an.
Schramberg-Waldmössingen
Das vermutlich um 75 n. Chr. gegründete Kastell liegt auf einem spornartigen Geländevorsprung oberhalb eines wichtigen Kreuzungspunktes der Kinzigtalstraße. Im Bereich der Straßenkreuzung entwickelte sich ein Kastelldorf. Aufgegeben wurde das Kastell wahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Limesausbau unter Traian ca. 105/110 n. Chr., während das Kastelldorf noch bis in die Mitte des 3. Jahrhunderts in bescheidenem Umfang weiterexistierte.
Der bereits 1975 untersuchte südöstliche Eckturm des Steinkastells wurde an Ort und Stelle vom Waldmössinger Förderverein zur Heimatpflege wiedererrichtet und ist heute das Wahrzeichen der Gegend. Momentan wird der Innenraum des Kastellturms durch wechselnde Ausstellungen von Frühjahr bis Herbst bespielt.
Aichhalden-Rötenberg:
Der „Brandsteig“ bei Rötenberg ist eine wichtige römerzeitliche und vorgeschichtliche Fundstelle. Er befindet sich auf einer Passhöhe an der Kinzigtalstraße, einer römischen Fernverbindung vom Rhein an die obere Donau, die unter Kaiser Vespasian im Jahr 74 n. Chr. angelegt wurde.
War man lange von einer wichtigen Straßen- und Raststation an dieser Stelle ausgegangen, so zeigte sich erst in jüngster Zeit, dass sich hier auch ein großer Tempelbezirk mit etlichen gallorömischen Umgangstempeln befunden hat.
Heute ist von der Anlage am Brandsteig oberirdisch fast nichts mehr zu sehen. Es sind aber zwei hier gefundene Säulen aufgestellt, die einst Teil der Säulengänge an den Tempeln waren, sowie der Abguss eines Votivsteins für die Schwarzwaldgöttin Abnoba. Außerdem ist die freie Nachbildung eines 1983 hier gefundenen Weihereliefs mit Merkurdarstellung zu sehen.