„Der Tempelbezirk am Brandsteig“
Geländeführung mit Dr. Christoph Wulfmeier
Der „Brandsteig“ bei Rötenberg ist eine wichtige römerzeitliche und vorgeschichtliche Fundstelle. Er befindet sich auf einer Passhöhe an der Kinzigtalstraße, einer römischen Fernverbindung vom Rhein an die obere Donau, die unter Kaiser Vespasian im Jahr 74 n. Chr. angelegt wurde. War man lange von einer wichtigen Straßen- und Raststation an dieser Stelle ausgegangen, so zeigte sich erst in jüngster Zeit, dass sich hier auch ein großer Tempelbezirk mit etlichen gallorömischen Umgangstempeln befunden hat.
Dr. Christoph Wulfmeier vom Landesamt für Denkmalpflege, durch dessen Zweifel an der früheren Interpretation die neueren geophysikalischen Untersuchungen angestoßen wurden, durch die das Passheiligtum als solches erkannt wurde, führt Interessierte über den Fundplatz.
Zwar ist heute von der Anlage am Brandsteig oberirdisch fast nichts mehr zu sehen, es sind aber zwei hier gefundene Säulen aufgestellt, die einst Teil der Säulengänge an den Tempeln waren. Außerdem ist der Abguss eines Votivsteins für die Schwarzwaldgöttin Abnoba, der kelto-römischen Göttin des Waldes und der Quellen, zu besichtigen. Neben Abnoba wurde auf der Passhöhe auch Merkur, der schützende Gott der Kaufleute, Reisenden und Diebe verehrt, was ein 1983 hier gefundenes Weihrelief mit Merkurdarstellung beweist. Eine freie Nachbildung dieses Reliefs wurde ebenfalls bei der Anlage aufgestellt.
Treffpunkt ist direkt am Brandsteig, Aichhalden-Rötenberg (Beschilderung in Rötenberg folgen).
Die Führung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
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